SOLINGEN AKTIV...läuft!

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SOLINGEN AKTIV...läuft! Teil 3: Sauerland

Statt einem Sommerfest wie in den vergangenen Jahren hat SOLINGEN AKTIV in diesem Jahr am Sonntag, den 16. September, bei bestem Spätsommerwetter eine Ausflugstour ins nahegelegene Sauerland zur Hochheidehütte bei Niedersfeld/Winterberg durchgeführt.

Die Sauerländer Hochheide ist das größte Hochheidegebiet Nordwestdeutschlands mit tundraähnlichen Bedingungen, wie wir es aus Lappland oder Sibirien her kennen.

Niedersfeld ist Ortsteil von Winterberg, das vor allem durch den Wintersport bekannt ist (z.B. Rodel-Weltmeisterschaften im Januar 2019). Die Besucher, Urlauber, Wanderer und Skifahrer kommen vielfach aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und den Niederlanden.

In Sichtweite der Langenberg - mit 843,2 m Höhe der höchste Berg in NRW! Wir waren erstaunt, denn viele von uns meinten, der Kahle Asten wäre der höchste Berg in NRW. „Nein“, klärte uns unser inzwischen ortsansässiger Naturführer Hartmut Langbein, Gründungsmitglied von SOLNGEN AKTIV, auf: Der Kahle Asten hat nur 841,9 m. Gefolgt wird dieser dann aber gleich vom Clemensberg mit einer Höhe von 837 m Höhe. Und auf den sind wir dann auch hinaufgestiegen, wie ihr an den Fotos sehen könnt.

Mit großem Sachverstand erklärte Hartmut Langbein uns die Flora und Fauna der Hochheide, wies auch auf Besonderheiten wie Klima und Klimawandel im Einklang mit der Natur hin. Wir gingen ein Stück längs des "Goldenen Pfad", wo an 10 Stationen mit Entspannungsvorschlägen versucht wird, eine vertiefte Einheit von Mensch und Natur zu vermitteln.


Was er uns nicht erklären brauchte war die grandiose Aussicht vom Clemensberg über die Täler und Höhen des Sauerlands und bis tief nach Hessen hinein.

Kulinarisch waren wir bei moderaten Preisen auf der Hochheidehütte bestens versorgt. Als Tagesausflug mit grandiosen Naturerlebnissen können wir diese Tour jedem wärmstens empfehlen.

Schaut euch die Bilder an….


SOLINGEN AKTIV..............läuft! Teil 2: Die Sengbach-Talsperre


Aus dem Solinger Tageblatt:


Erholsame Stunden im waldreichen Gebiet der Solinger Talsperre


Ob für Sonntagsausflügler oder passionierte Wanderer die reizvolle Umgebung der Talsperre mit ihren Höhenzügen und Bachtälern bietet jedem etwas. Umsichtige Pflege und Aufforstung des Einzugsgebietes, der Talsperre, die große Teile Solingens mit Trinkwasser versorgt, haben ein attraktives Wandergebiet entstehen lassen, das täglich von vielen Spaziergängern genutzt wird.Um die Talsperre selbst führt ein etwa neun Kilometer langer Rundwanderweg. Streckentafeln an den Parkplätzen in Unterburg (an der Wupper) in Oberburg und in Höhrath (Ortseingang) geben Auskunft über Wandermöglichkeiten in die Umgebung.


Ein Weg unterscheidet sich freilich von allen anderen: der „Waldschadenslehrpfad“ der Wanderweg von Glüder zur Strohner Höhe. Die Deutsche Waldjugend hat ihn mit Hilfe der Stadt Solingen angelegt. Er verdeutlicht die allgemeine Gefahr des Waldsterbens und veranschaulicht Schäden, die der Laie oft übersieht.


Schutz für Pflanzen und Tiere!


Die Talsperre mit dem umliegenden Sengbachtal gehört zu den beliebtesten Ausflugs- und Wanderzielen. Um so dringlicher ist der Appell an die Erholungsuchenden, den durch Industrie und Verkehr ohnehin stark belasteten Waldbestand als eigenständigen, „verletzlichen“ Lebensraum anzusehen. Querfeldeinwanderer und freilaufende Hunde zerstören mit jedem Schritt Moos- und Pilzkulturen der Bodenschicht, vertreiben und verunsichern Bodenbrüter, Amphibien, Reptilien und Insekten, die in der Kraut- und Strauchschicht leben.


Auch wer auf den Wegen bleibt, kann die Vielzahl der Tier- und Pflanzenwelt entdecken. Vor allem in den Auen der Talsperren-Zuflüsse präsentieren sich dem aufmerksamen Blick des Spaziergängers viele heimische Pflanzen und Tiere, darunter schützenswerte Arten wie Pestwurz, Schwertlilie, Großes Springkraut, Rohrglanzgras, Wasserdost, Sumpfkratzdistel, Seggen und Binsen.


In den natürlichen Feuchtbiotopen des oberen und unteren Sengbachtales finden sich Wasseramsel und Eisvogel, Grasfrosch und Erdkröte, Ringelnatter, Blindschleiche und Zauneidechse. Und so manche Käferart, mancher Schmetterling oder Falter, die in der Großstadt nur noch selten gesichtet werden, haben dort eine Zufluchtsstätte gefunden, die es zu schützen und zu pflegen gilt. Oder verbinden Sie die Wanderung mit einem Besuch von Schloß – Burg.


Die im 12. Jahrhundert hoch über der Wupper vom Grafen von Berg gegründete Anlage, die nach ihrem Verfall ab 1887 wiederaufgebaut wurde, beherbergt heute das Bergische Museum. Zahlreiche wertvolle Einzelstücke und Dokumente spiegeln sowohl die Geschichte der Region als auch das Leben der Burgbewohner und der bergischen Menschen wider.


Vom idyllischen Ortsteil Burg aus gelangt der Wanderer durch ein herrliches Waldgebiet nach Höhrath.


wohl der bekannteste Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung der Sengbachtalsperre ist. Nahe dem Quellgebiet der Talsperre gelegen hat ebenso wie Glüder seinen dörflichen, hofschaftsähnlichen Charakter bis heute behalten, der von bergischen Fachwerk- und Schieferhäusern geprägt ist.Von hier aus erreichen Sie in weniger als 10 Minuten die Talsperre.


Von Höhrath aus kann man auf mehreren Wegen die Talsperre ansteuern oder eine großzügige Umgehungsstrecke wählen, die über die Strohner Höhe, wo man an einem Heim der Deutschen Waldjugend vorbeikommt, nach Glüder führt.


An der Strohner Höhe wiederum kann man den Weg über den Waldschadenlehrpfad nach Glüder wählen.


In Glüder Unmittelbar gegenüber dem Wanderparkplatz befindet sich ein Campingplatz. Folgt man dem Lauf der Wupper ein Stück weiter, so gelangt man zum „Balkhauser Kotten“, dem Arbeitsdenkmal des Solinger Schleiferhandwerks.



Die Talsperre


Die Sengbachtalsperre hat seit der Fertigstellung im Jahr 1903 in zweifacher Hinsicht immer größere Bedeutung erlangt: als Lieferant des wichtigsten aller Lebensmittel und als Erholungsgebiet. Rund 12 Quadratkilometer umfaßt die „grüne Lunge“ im waldreichen Dreieck zwischen Solingen, Witzhelden und Wermelskirchen.


Die ursprüngliche Anlage funktioniert bis heute, wenn sie auch im Laufe der Jahrzehnte durch Reparaturen und Erweiterungen den steigenden Bedürfnissen angepaßt werden mußte. Noch immer bietet sich dem Besucher ein imposantes Bauwerk dar, eingerahmt von dichtbewaldeten Tälern und Bergrücken, bestückt mit kulturellen Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Tagen und modernen Freizeiteinrichtungen.


Doch gerade weil immer mehr Bürger im Schutze der schattenspendenden Bäume Erholung und Ruhe suchen, ist ein ungehindertes Durchstreifen der Natur nicht mehr möglich, wenn sowohl der


Lebensraum der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt als auch die Wassergüte weiterhin gesichert bleiben sollen. 1974 wurde deshalb die Wasserschutzzonenverordnung erlassen, die die Umgebung der Talsperre in drei Schutzzonen unterteilt. Die Zone 1, die sich in einem 100 Meter breiten Ufergürtel um die Talsperre schlingt, darf weder bebaut noch betreten werden. In den Zonen 2 und 3 gelten für die vorhandene wie die künftige Besiedlung strenge Auflagen.


Die Stadtwerke Solingen als Betreiber der Talsperre haben in den vergangenen Jahren ihren Teil zur Sicherung der Wasserqualität beigetragen. Sie bemühten sich mit Erfolg um kontinuierliche Grundstückserwerbungen und Aufforstungen und schränkten damit die vormalige Vieh- und Weidewirtschaft erheblich ein. In den letzten 25 Jahren wurden rund 400 000 Bäume angepflanzt; der Waldanteil im Einzugsgebiet beträgt derzeit 44 Prozent. Nur der Pflege des Schutzwaldes, der zum einen die Wassergüte erhalten und verbessern und zum anderen unerwünschte Erdabschwemmungen verhindern soll, ist es zu verdanken, daß die Jahresdurchschnittswerte an Nitraten und Phosphaten im Rohwasser innerhalb der letzten 20 Jahre nahezu konstant niedrig geblieben sind.


Doch trotz der dazu erforderlichen Umzäunungen und Beschränkungen auch für die Spaziergänger bleiben immer wieder schöne An- und Aussichten zu jeder Jahreszeit. So reizt beispielsweise der Blick von der fast 43 m hohen und 178 m langen Bruchstein-Sperrmauer.


Als am 28. Mai 1903 die Solinger Talsperre mit einem großen Festakt eingeweiht wurde, bedeutete dies einen wichtigen Schritt in ein neues Zeitalter der Wassergewinnung. Zwar hatte man bereits 1882 ein Wasserwerk an der Grunenburg bei Müngsten errichtet, das Brunnenwasser aus dem Morsbachtal lieferte. Doch der schnell wachsende Verbrauch, aber auch die Verschlechterung der Wasserqualität zwangen die Stadtverordneten bald zu neuen Überlegungen, die zugleich die Abhängigkeit von den Launen der Natur überwinden sollten.


Nach eingehenden Untersuchungen beschloß der Stadtrat 1898 einstimmig den Bau einer Talsperre und damit die Umstellung von der Grundwasser- auf die Oberflächenwasserversorgung. Mit dem Projekt beauftragte die Stadt einen erfolgreichen Pionier des deutschen Talsperrenbaus: Geheimrat Professor Dr.-lng. Otto Intze von der Technischen Hochschule Aachen; Er hatte bereits 1891 in Remscheid die erste deutsche Trinkwassertalsperre errichtet. So entstand im Sengbachtal eine damals neuzeitliche Sperre mit einem Stauinhalt von knapp 3 Millionen Kubikmetern, die gleichzeitig der Stromerzeugung diente.


Dauerproblem Wasserversorgung „Jahrhundertlösung“ in Sicht


Obwohl die Stadtväter mit dem Bau der Talsperre sehr vorausschauend gehandelt hatten, traten besonders in Dürrejahren Engpässe in der Wasserversorgung auf. Der Verbrauch bei Haushalten und Industrie stieg kontinuierlich an: Er erhöhte sich im Stadtgebiet von 2 Millionen Kubikmetern im Jahr 1900 auf rund 6 Millionen Kubikmeter im Jahr 1955; für das Jahr 2000 ist mit einem Bedarf von etwa 15 Millionen Kubikmetern zu rechnen.


Die Stadtwerke Solingen bekamen schließlich im Jahr 1965 „Grünes Licht“ für eine Reihe notwendiger Investitionen: Geschaffen wurden ein innerstädtisches Ringleitungssystem, das den fortschrittlichen Ansprüchen gewachsen ist, ausreichende Wasserbehälter an der Olga-, Lützowstraße und Krahenhöhe, eine moderne Aufbereitungsanlage in Glüder (fertig 1974), die Wasserwerke in Karnap bei Hilden (1975) und Baumberg am Rhein (1976). Aus letzterem kann


Solingen 7,5 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr beziehen. Das alles reicht aber noch nicht.


Der allgemeine Wassermangel zwingt die bergischen Nachbarstädte zur Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Wupperverband, der Stadt Remscheid und dem Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper wird 1962 die Vorsperre zu einem weiteren Jahrhundertbauwerk, der „Großen Dhünntalsperre“, fertiggestellt.


Die „Kleine Dhünn“ stockt seither die Zuläufe der Sengbachtalsperre um 2,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr auf. Die Lösung aller Wasserprobleme hat die „Große Dhünn“ gebracht, deren Bau seit den 40er Jahren im Gespräch war. Aus ihr erhält die Stadt Solingen jährlich ca. 6,3 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich.


Modernste Technik zur Aufbereitung


Daß wir mit gutem Gewissen den Wasserhahn aufdrehen können, um einen Schluck Talsperren-Wasser zu trinken, ist kein Zufall. Früher sorgten allein die dünne Besiedlung und die mehr oder weniger zusammenhängenden.Wälder im Einzugsgebiet für gutes Wasser. Heute kommen ausgeklügelte Techniken zur Aufbereitung des Wassers hinzu.


Eine Aufbereitung fand bereits im Jahr 1903 statt: Das aufgestaute Bachwasser der drei Täler oberhalb des Vorbeckens wurde in den mit Kieselsteinen ausgelegten Becken der Rieselwiesen gereinigt und mit Sauerstoff angereichert. Heute dient ein vollautomatisch gesteuertes System im Wasserwerk Glüder der Reinigung und Aufbereitung. Dazu muß das Wasser zwei Filterstufen durchlaufen. Bei der ersten Stufe wird das Rohwasser nach Beigabe von Aluminiumsulfat in mehreren Kesseln gereinigt, die mit Kies und Hydroanthrazit gefüllt sind. Beigaben von Kohlensäure dienen der Aufhärtung des Wassers, die mit Hilfe von Jurokalk in der zweiten Filterstufe vorgenommen wird. Nach der Entkeimung durch Chlorbeigaben gelangt das Wasser zur Pumpstation, von wo es in riesige Trinkwasserbehälter gedrückt wird. Diese verteilen es je nach Bedarf in das verzweigte Leitungsnetz der Stadt.


Entnommen der Broschüre „Sengbachtalsperre“

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