Solingens Aktive des Jahres

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Solingens Aktive des Jahres 2017

Der Verein "FoodSaving Solingen e.V." ist als Malteser-Projekt gestartet und hat sich inzwischen auf eigene, unabhängige Beine gestellt. Er hat in Eigenregie und -leistung ein zentral gelegenes Ladenlokal angemietet, saniert und renoviert. Zum Verein gehören ca. 30 Leute, die täglich ehrenamtlich Supermärkte anfahren, um dort Lebensmittel zu retten. Sie sammeln Waren ein, die der Handel aussortiert, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, Verpackungen beschädigt sind oder die aus anderen Gründen aus dem Sortiment genommen werden. Diese Waren werden im eigenen Ladenlokal von Montag bis Samstag täglich kostenlos verteilt an alle, die sie haben möchten, die wirtschaftliche Situation der Kunden spielt dabei keine Rolle. Lediglich die Tüten, in denen die Lebensmittel den Laden verlassen, werden zum Stückpreis von einem Euro verkauft, um die Unkosten wie Miete, Nebenkosten, Benzin zu decken.

Die bisherigen Geehrten

2015 Klara H., Leonora H., Sinja W. (Klasse 10a Friedrich-Albert-Lange-Schule)


Leonora schrieb uns (gekürzt): … Wir haben erfahren, dass im Gebäude der alten Grundschule meines Bruders Flüchtlinge untergebracht wurden. Mit 4 meiner Freundinnen sind wir dort ganz spontan hingegangen, um nur mal "Hallo" zu sagen und uns die Situation anzuschauen... Daraufhin beschlossen wir im August, jeden Mittwoch in das Heim zu gehen, um mit den Kindern zu spielen, Informationen zu vermitteln und uns zu unterhalten... Immer häufiger haben wir  es in der Schule thematisiert, so dass sich viele unserer Mitschüler ebenfalls engagieren wollten. Wir haben uns überlegt, wie wir am besten Spenden sammeln könnten und haben mit einer super simplen Idee angefangen. Fast täglich stellen wir einen Kuchen ins Lehrerzimmer unserer Schule und eine Spendendose daneben. Jeder ist frei, soviel zu spenden, wie er möchte. Und unsere Lehrer waren bis jetzt auch immer großzügig. Mit dem Geld haben wir bis jetzt Babynahrung, Hygieneartikel jeglicher Art, Spielzeuge, Gutscheine, Schreibwaren etc. gekauft, erfolgreich und GERECHT verteilt. Durch unsere Aktionen helfen wir nicht nur Anderen, sondern sie hilft uns auch, die Lage besser zu verstehen und zu spüren. Und wenn eine Gruppe 15-Jähriger durch Kuchenbacken genug Geld auftreiben kann, um den Menschen eine Freude zu machen, dann sollten es auch die Regierungen der reichen Länder schaffen.

2014 Astrid Fabricius & Dieter Richartz


Astrid Fabricius ist seit vielen Jahren ehrenamtlich im Botanischen Garten aktiv. In regelmäßiger tatkräftiger Kleinarbeit ist sie mit vielen hundert anderen Ehrenamtlern daran beteiligt, dass dieses Solinger Kleinod für Erholung, Naturschutz und Naturkunde uns Solingern erhalten bleibt. Denn nach den Plänen der Stadt hätte er schon vor vielen Jahren unsinnigen Sparplänen zum Opfer fallen sollen. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 beteiligte sie sich auch längere Zeit an der Montagsdemo. Als mit dem „Haushaltsplan 2015“ die Stadtverwaltung die Zuschüsse für die Unterhaltung des Botanischen  Gartens streichen wollte und dieser daher erneut in seiner Existenz gefährdet war, organisierte sie mit ihren Mitstreitern Proteste - so mit einer  Online-Petition. Darüber hinaus beteiligte sie sich mit anderen Mitstreitern aktiv an der Demonstration am 22. November gegen den Haushaltsplan 2015. In ihrer engagierten Rede wandte sie sich auch ausdrücklich gegen jede Art von hetzerischer Stimmungsmache gegen SOLINGEN AKTIV und verteidigte dessen aktive kommunale Rolle. 


Dieter Richartz arbeitete sage und schreibe 46 Jahre bei der Firma Olbo, die im Herzen von Ohligs Gewebe für industrielle Förderbänder herstellte. Er war dort Schwerbehindertenvertreter und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Konsequent setze er sich für Interessen der international zusammengesetzten Belegschaft ein. Als das Werk 2006 schloss und hunderte Arbeiter arbeitslos werden sollten, organisierte er den Protest. Er war Mitinitiator einer kämpferischen Demonstration durch Ohligs, die damals von SOLINGEN AKTIV mit auf die Beine gestellt wurde. Obwohl inzwischen schwer erkrankt engagiert sich Dieter Richartz weiter für "seinen" Stadtteil Ohligs und die Erinnerung an das Werk. So beantragte er in der Bezirksvertretung Ohlig-Aufderhöhe erfolgreich, dass beim Bau des neuen "O-Quartiers" ein Schild an die Firma erinnern soll. Kurz vor dem Abriss der alten Olbo-Gebäudes sicherte er gemeinsam mit Kollegen das traditionsreiche Firmenschild, das vom Textilmuseum Bocholt ausgestellt werden wird. Auch darüber hinaus nimmt er kritisch und kreativ an allem Anteil, was um ihn herum passiert: Ob es die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Solingen ist, ein möglicher neuer Standort für den ehemaligen Brunnen am Bremsheyplatz oder die Sauberkeit im Stadtteil.

2013 Andreas Knecht

2012 Oliver Kröger

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