Borbet

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Sechster Tag der Protest/Mahnwache der Borbetianer. Wieder kamen um die 70 Teilnehmer. Heute besuchte ein Aktivist von "Young struggle", dem Jugendverband der Aveg-Kon (Konföderation der unterdrückten Immigrantenin Europa) die Wache und übermittelte solidarische Grüße. Man wolle den Arbeitskampf weiter begleiten und bekannt machen. Unser Vorschlag von gestern, ein Solidaritätskomitee zu gründen, stieß in zahlreichen Gesprächen bei vielen Teilnehmerinnen auf positive Resonanz. Wir empfehlen das an einem der nächsten Treffen zu konkretisieren. Das nächste Treffen ist morgen, am Neujahrstag um 13.00 Uhr. Allen Borbetianern, ihren Familien und Freunden wünschen wir einen "Guten Rutsch" und ein kämpferisches gutes neues Jahr.

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Fünfter Tag der Protest/Mahnwache von Borbet Kollegen*innen mit gleichzwei Highlights:


Der unter der Belegschaft bekannte und beliebte YouTuber Oktan Erdikmen kam zu einem Solidaritätsbesuch an das Accuride-Werkstor und zog sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Die Kollegen*innen erhoffen sich von Oktan, das er den Protest über YouTube weiter verbreitet, mit 323.000 Followern wird das sicher gelingen. Wir drücken die Daumen!

Zum ersten Mal gab es auch Musik zur Wache. Andi Knecht, den viele Solinger*innen von Veranstaltungen mit SOLINGEN AKTIV kennen, spielte mit Gitarre und Mundharmonika Arbeiter- und revolutionäre Lieder. Stramme Leistung bei nasskaltem Regenwetter...danke Andi!

Vierter Tag des Protests...auch heute nahmen wieder über 80 Leute am Protest teil. Immer öfter ergreifen auch die Frauen das Wort u.a. vom Verdi-Ortsvostand und solidarisieren sich mit den Borbetianern! Das ist einfach super!

Ganz zu Recht wies der erste Bevollmächtigte der IG Metall Remscheid-Solingen Serdar Üyüklüer in seinem Statement darauf hin, daß die Werkschließung ein abgekartetes Spiel ist. Am Geld scheitert es jedenfalls nicht, sonst hätte Borbet nicht vor kurzem noch ein teures Hochregallager aufbauenlassen. Er forderte noch mehr Power, noch mehr Borbetianer auf die Straße um öffentlich "größtmöglichen" Druck auf die Kapitalisten und die Politik auszuüben. Gesetze müssen geändert werden um Profiteuren wie der Borbet-Familie auf Kosten der Arbeiter und der Steuerzahler das Handwerk zulegen.

Lieber Serdar, Reformismus wird den Kapitalisten nicht das Handwerk legen.Zu der Erkenntnis ist auch schon die Umweltbewegung gekommen! Wer die Machtverhältnisse ändern will, der muss das System verändern. Es wird also noch viel zu besprechen geben.

Dritter Tag des Protestes der Borbetianer. Heute war auch die Presse (Solinger Tageblatt und WDR) da. Die Zahl der Teilnehmer hat sich inzwischen auf über 100 Leute glatt verdoppelt. Auch die IG Metall Remscheid-Solingen beteiligte sich mit drei Sekretären, die versicherten, sie wollen bis zur letzten Stunde solidarisch an der Seite der Belegschaft bleiben, schließlich sei man ja bei Wind und Wetter zusammen gestanden. An diesem Protest hat die IGM jedoch keinen Anteil, den haben die Kollegen*innen selbst organisiert!

Weiter wurde am 28.12.22 ein 10köpfiges Organisationsteam aufgestellt, das alle weiteren Aktivitäten u.a. auch eine Reise nach Hesborn im Sauerland zum Borbet-Hauptsitz organisieren soll.

Am offenen Mikrofon, das sehr gut ankam, gab es zahlreiche Wortbeiträge. Unter anderem von einer jungen Frau, deren Vater entlassen wurde. Zitat: Sie wird den Plan, ein Studium zu beginnen, beenden müssen, um selbst arbeiten zu gehen. Sie ist in Sorge, das ihre Familie sonst in Not gerät.

Solche skrupellosen kapitalistischen Barbareien, wie diese Werkschließung,wirken bis tief in die Familien hinein und zerstören die Zukunft derJugend. Für ihren Beitrag bekam die junge Frau viel Beifall!

Offener Brief an die Kolleginnen und Kollegen von Borbet-Solingen


Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
wenn dein starker Arm es will!


Georg Herwegh


Nicht wirklich überrascht haben wir am 28.11.2022 aus der Presse von der Schließung eures Werkes in Solingen erfahren.
Und das Solinger Tageblatt profiliert sich nur einen Tag später schon als eifriger Totengräber des Standortes, in dem es  das Erbe des Sterbenden zu verschachern versucht und Überlegungen zur Weiterverwendung von Grundstück und Gebäuden anstellt.
Pietätloser und unseriöser kann man kaum mehr mit dem Schicksal der Belegschaft und ihren Familien umgehen!


Dabei bleibt euch noch Zeit, die Schließung des Standortes Solingen nicht stillschweigend hinzunehmen, sondern noch einmal um eure Arbeitsplätze zu kämpfen. Das haben die Kolleginnen und Kollegen 2004 bei Opel in Bochum vor gemacht. Durch den entschlossenen Kampf gegen die Schließung des Standortes konnten sie das Werk noch zehn Jahre erhalten!


SOLINGEN AKTIV steht unverbrüchlich fest an eurer Seite und unterstützt jede weitere Aktion, zu der ihr euch entschließen solltet, mit Rat und Tat. Das Angebot der Transfergesellschaft ist eine Nebelkerze, die euch am Durchblick hindern soll, dass Veränderungen nur im Kampf um jeden Arbeitsplatz erreicht werden können.
Dass alle Beschäftigten nach den sechs Monaten einen Arbeitsplatz haben werden, ist eine Illusion und eine übliche Methode der Kapitalisten, die Kampfbereitschaft der Belegschaften zu zersetzen. Das kann für euch keine Zukunftsperspektive sein.
Noch einmal richtig auspressen will Borbet euch mit der Vorgabe, dass bis zum Jahresende noch einmal 221.000 Räder gefertigt werden sollen. Mit lächerlichen 1400 Euro Prämie will Borbet euch dafür abspeisen. Der einzige bei dem die Kasse im Weihnachtsgeschäft noch einmal richtig stimmt ist....Borbet.


Darauf könnt ihr nur eine konsequente Antwort geben: Es wird kein Rad mehr fertig!


2004 haben die Opelaner in Bochum das Werk besetzt und sind vor die Werktore gezogen. Dadurch erst konnten sie Zugeständnisse der Opel-Geschäftsleitung und zuletzt sogar der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel erzwingen. Wer hindert euch daran, es dem gleich zu tun?


Solingen den 08.12.2022                                                                 

Namens aller Mitglieder für den Vorstand

Christoph Gärtner, Andreas Fischer, Janis Fischer, Peter Richatz